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Fruchtbare Beziehungen

Wenn wir mit Menschen zusammentreffen und die Begegnung nicht nur flüchtig ist, haben wir eine Botschaft füreinander. Wir erkennen dies daran, dass dieser Mensch uns irgendwie im Gedächtnis bleibt. Irgendwas an ihm hat uns positiv oder negativ betroffen. Er kann uns Selbstsicherheit vermitteln indem er unser eigenes Verhalten bekräftigt. Oder er kann Wut in uns auslösen, weil wir selber dieses „schlechte“ Verhalten noch nicht ablegen konnten. Wenn wir andere verurteilen für ein Verhalten, besteht ein Konflikt in uns zu diesem Thema, welcher noch nicht gelöst und integriert ist. 

Die ganze Schöpfung folgt einer Gesetzmässigkeit, welche in den hermetischen Gesetzen festgehalten ist. Eines davon ist das Gesetz der Resonanz und ein anderes das Gesetz der Polarität. Resonanz heisst, es betrifft mich. Ich trage dieses Thema ungelöst in mir. Hier hilft immer die Frage: Was hat das mit mir zu tun? Polarität bedeutet, ich verlasse die Mitte. Wenn ich einen Pol öffne, öffne ich gleichzeitig auch den Gegenpol. Es entsteht ein Pendeln zwischen den Polen. Pol und Gegenpol treffen solange aufeinander, bis wieder die Ruhe in der Mitte gefunden haben. Der Kampf der im Aussen mit dem Gegenpol geführt wird, ist ein Kampf in mir, der mir hier nur durch einen Helfer gespiegelt wird. Das hermetische Gesetzt dazu heisst, wie Innen so Aussen. Sobald der Konflikt in uns gelöst ist, wir wieder in unserer Mitte sind, wird das Thema auch nicht mehr von aussen auf uns zukommen. Wir brauchen es nicht mehr. Das kann einige Zyklen dauern, vor allem dann, wenn es sich um eines unserer Lebensthemen handelt, die wir lösen wollen.

Entscheiden wir uns ein Stück Weg mit jemanden zu gehen, dann haben wir sicher hier die Möglichkeit eine Aufgabe zu erledigen. Wir sind uns gegenseitige Lehrmeister. Wir spielen Pol und Gegenpol, gehen in Resonanz miteinander und versuchen die Konflikte in uns, aussen mit dem Partner zu lösen - im Du. Wie schaffen wir es nun die Probleme, die im Du auftauchen, im Ich zu lösen? Wenn ich ein Problem habe, dann ist es mein Problem und liegt in meiner Verantwortung. Die Lösung liegt in mir. Wie innen so aussen. Die höchste Kunst einer Beziehung ist, die Verantwortung für das eigenen Leben zu übernehmen und nicht mehr auf Schuldzuweisungen auszuweichen. 

Solange wir noch Mängel haben, die wir selber nicht befriedigen können, brauchen wir Beziehungen, die diese Mängel bedienen. Fälschlicherweise nennen wir das Liebe. Wenn wir uns gegenseitig brauchen, die Beziehung auf Geben und Nehmen aufbauen, ist das ein Tauschgeschäft. Das ist kein Problem, solange sich alle Beteiligen der Erwartungen bewusst sind, die damit verbundenen sind und dazu ja gesagt haben. Sobald sich etwas verändert in den Regeln des Tauschgeschäft und den damit verbundenen Erwartungen, muss dies klar vereinbart werden. Ansonsten tauchen Probleme auf. Auf Erwartung folgt Enttäuschung.

Liebe wird es erst dann, wenn wir bedingungslos schenken, weil wir in der Fülle sind und diese überfliessen lassen. Liebe ist immer ein Geschenk, das keine Gegenleistung braucht.